Graupapagei, Schildkröte oder Bartagame – viele Menschen sind fasziniert von exotischen Heimtieren.
Wer sich einen Mitbewohner vom anderen Ende der Erde wünscht, muss dafür weder weit reisen noch ein Tier aus seinem heimischen Umfeld entnehmen. Sehr viele exotische Tiere können heute hierzulande legal aus Nachzuchten erworben werden.
Die Grenze zwischen heimischen und exotischen Tierarten ist nicht leicht zu bestimmen – schließlich kommen auch gängige vierbeinige Mitbewohner wie Katzen oder Meerschweinchen ursprünglich aus der Ferne. Sogenannte Nachzuchten, also das Gegenteil einer Naturentnahme aus dem Herkunftsgebiet, gibt es mittlerweile für fast alle Tierarten.
„Viele Reptilien und Amphibien sind als deutsche oder europäische Nachzuchten erhältlich“, sagt Dr. Martin Singheiser, Geschäftsführer beim Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V. (BNA). „Einige beliebte Arten wie Bartagamen, Leopardgeckos oder Kornnattern kommen als Wildfang gar nicht mehr in den Handel.“ Bei Vögeln handele es sich zumeist um europäische Nachzuchten, da aufgrund eines Importverbots der EU seit 2006 keine Vögel mehr importiert werden dürfen. Auch die häufigsten Arten der beliebten Kleinsäuger wie Kaninchen, Meerschweinchen, Degus oder Hamster stammen aus Nachzuchten. Viele Aquarienfische sind zwar mittlerweile ebenfalls als Nachzuchten erhältlich, allerdings häufig aus Zuchtfarmen in Asien, Südamerika oder den USA.