Kind und Maus aneinander gewöhnen. Foto: IVH

Viele Kinder wünschen sich sehnlichst ein Heimtier.

Die Eltern hoffen, dass auf diesem Weg Fürsorge, Empathie und eine Liebe zu Tieren und Natur wachsen. Statt für viele Jahre die Verantwortung für einen Hund oder eine Katze zu übernehmen, fällt die Wahl oft auf Mäuse. Wer einige Ratschläge beachtet, kann viel Freude an den kleinen Wesen haben.

Ob ein Kind generell bereit dafür ist, sich um ein Tier zu kümmern und damit ein Stück Verantwortung zu übernehmen, können die Eltern meist am besten einschätzen – eine festgelegte Altersgrenze gibt es nicht. Bei Mäusen sieht Dr. Barbara Schneider von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) grundsätzlich eine bessere Eignung für ältere Kinder: „Mäuse sind eher für ältere Kinder geeignet, da sie überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv sind. Eine Beschäftigung mit den quirligen Tieren ist daher eher erst am späten Nachmittag oder Abend sinnvoll.“

Für den direkten Umgang mit den Tieren sind ältere Kinder besser vorbereitet, wie die Fachtierärztin für Verhaltenskunde erklärt: „Die Kinder müssen in der Lage sein, das Tier richtig zu behandeln und nicht zu grob anzufassen. Außerdem brauchen Mäuse ausreichend Ruhe. Ältere Kinder sind in dieser Hinsicht oft vernünftiger und können besser verstehen, dass zu viel Kontakt Stress für Tiere bedeuten kann.“

Kind und Maus aneinander gewöhnen

Die Grundlage einer positiven Kind-Maus-Beziehung ist, dass die Eltern genau anleiten, wie der Umgang mit Mäusen funktioniert. Ein Erwachsener sollte das Kind dabei immer beaufsichtigen, liebevoll auf Fehler hinweisen und schnell reagieren, um das Tier zu schützen.

So liegt es etwa an den Eltern, der Mäusegruppe erst einmal eine paar Tage Ruhe zu gönnen, damit sie sich an ihr neues Heim gewöhnen kann. Expertin Schneider gibt zur anschließenden Kontaktaufnahme nützliche Tipps: „Mäuse sind als kleine Beutetiere sehr schreckhaft und besonders plötzliche Bewegungen von oben sollten vermieden werden. Wenn man begehrte Leckerbissen aus der Hand füttert, werden die Tierchen aber in der Regel schnell zahm. Weil Mäuse gerne in Höhlen gehen, sind auch zu einer Höhle geformte Hände etwas, in das sie sich gern zurückziehen und so Kontakt mit Menschen aufnehmen.“ Eine wichtige Grundregel ist dabei laut Dr. Schneider immer, dass das Kind nur Kontakt anbietet und der Maus die Entscheidung überlässt, ob sie sich freiwillig nähert oder nicht.

Aktivitäten für Maus und Kind

Wenn eine Maus zutraulich wird, lässt sie sich vielleicht etwas streicheln und gewöhnt sich mit der Zeit immer mehr an das Kind und die Berührungen. Für den Großteil des Tages sollte sie aber in ihrem großen Gehege viele Möglichkeiten zum Klettern und Spielen finden und sich mit Artgenossen beschäftigen.

Für die Fachtierärztin ist die Zuschauerrolle stark unterschätzt: „Mäuse zu beobachten ist eine tolle Aktivität – besonders, wenn spezielle Spielplätze und tiergerechtes Spielzeug während des Freilaufs angeboten werden. Da die aktiven Tiere interessante Verhaltensweisen zeigen, sollten Kinder auch dazu angeleitet werden, sie einfach mal zu beobachten.“

Die Wahl der richtigen Maus

Wer sich nun entscheidet, Mäuse zu Hause einziehen zu lassen, sollte noch weitere Aspekte beachten: Zum einen gehört zu einer artgerechten Haltung immer das Leben in einer Gruppe statt in Einzelhaltung. Darüber hinaus sind Qualzuchten beim Laien häufig nicht bekannt, sodass man sich vorher genau informieren sollte. Dr. Barbara Schneider erklärt dazu: „Verschiedene Farbvarianten können etwa das Problem mit sich führen, dass es häufiger zu Fettleibigkeit oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommt. Unter anderem sind Langhaar- und Angoramäuse oft von Augenentzündungen betroffen. Und auch bei den beliebten Albino-Tieren ist zu beachten, dass sie extrem lichtempfindlich sind und einen besonderen Schutz benötigen.“

Eltern sollten sich daher schon vor dem Kauf informieren, damit gesunde Tiere zur Familie dazustoßen und sie ihre Kinder an den Umgang mit den kleinen Heimtieren gewöhnen können. IVH

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