Kaum jemand kann sich der entspannenden Wirkung eines gut gepflegten Aquariums entziehen. Foto: PetNews/GH

Ein Aquarium im Wohnzimmer ist für viele Menschen nicht nur ein abwechslungsreiches Hobby, sondern auch ein attraktiver Blickfang.

Mit ein paar Tricks gegen trübes Wasser erhalten sich Tierfreunde die klare Sicht auf die Dinge – und damit auch die Gesundheit der Aquarienbewohner.

Schillernde Farben, meditative Schwimmbewegungen: Kaum jemand kann sich der entspannenden Wirkung eines gut gepflegten Aquariums entziehen. Das wissen auch die Bewohner der 1,8 Millionen Haushalte in Deutschland, die laut der jährlich durchgeführten bundesweiten Erhebung des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) e. V. und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e. V. (ZZF) im Jahr 2020 mindestens ein Aquarium zu Hause hatten.

Um sich die Freude an der Beobachtung der krabbelnden und schwimmenden Bewohner zu erhalten, ist glasklares Wasser elementar. Verfärbungen trüben nicht nur die Optik, sondern können auch auf schädliche Einflüsse für die Tiere hindeuten. „Es gibt unterschiedliche Arten von Wassertrübungen, die sich häufig anhand ihrer Farbe unterscheiden lassen“, sagt Florian Grabsch vom Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA). Kurzfristig gewinnen Tierfreunde den vollen Durchblick auf ihre Aquarienbewohner zurück, indem sie die Scheiben des Beckens von außen und von innen gründlich mit einem Mikrofasertuch reinigen – auf keinen Fall mit Glasreiniger. Für die Innenseite empfehlen sich spezielle Reinigungsschwämme. Mittel- und langfristig sollte man aber der Ursache der Verfärbungen auf den Grund gehen und sie abstellen.

Grüne Verfärbungen weisen auf Algenblüte hin

Grüne Verfärbungen deuten auf eine Schwebalgenblüte mit mikroskopisch kleinen Algen im Wasser hin. Eine kurze Algenblüte schadet weder Tieren noch Pflanzen, sollte aber eingedämmt werden. Oft entsteht sie durch zu viel Sonne: „Schon eine Sonneneinstrahlung von wenigen Minuten am Tag kann der Grund für starken Algenwuchs sein“, erklärt Grabsch.

Der Experte empfiehlt, in diesem Fall das Becken an einen dunklen Ort zu stellen. „Aquarien sind an den dunkelsten Ecken in der Wohnung oft am besten aufgehoben und lassen trist wirkende Orte freundlicher wirken“, sagt er. Ist die Algenblüte bereits fortgeschritten, helfe eine dreitägige Kur, bei der sich das kleine Ökosystem abgedunkelt und bei ausgeschaltetem Licht erholen kann. Anschließend solle ein großzügiger Wasserwechsel stattfinden.

Braune Farbe entsteht durch Schwebstoffe

Eine bräunliche Färbung entsteht durch Schwebstoffe im Wasser, häufig ausgelöst durch grabende Fische oder Krebse, die Mulm und Bodengrund verwirbeln. Der Aquarianer kann auch selbst Schwebstoffe verursachen, wenn er beim Wasserwechsel den Boden aufwirbelt. „Dauerhaft beeinträchtigen zu viele Schwebstoffe Fische und Pflanzen und sollten daher vermieden werden“, sagt Grabsch.

Seine Tipps: Den Bodengrund gründlich waschen, angefallenen Mulm entfernen und das Wasser vorsichtig wechseln. Treten die Schwebeteilchen häufiger auf, kann auch ein Austausch des Filters, am besten bestückt mit Filtervlies, die Lösung sein.

Vorsicht bei weißlicher Trübung durch Bakterien

Eine weißliche Trübung deutet auf eine Bakterienblüte hin, welche durch ein Übermaß an Nährstoffen entstehen kann. Erkennbar sind die Bakterien anhand eines weißen Flaums, der sich um das Futter bildet und häufig für Schimmel gehalten wird. Die Mikroorganismen im Aquarium verbrauchen bei einer Bakterienblüte sehr viel Sauerstoff. Dies kann zu Atemnot bei Fischen und Wirbellosen führen und sollte so schnell wie möglich behoben werden.

„Eine Bakterienblüte zeigt immer ein Problem auf – etwa einen toten Fisch, der bislang noch nicht entdeckt wurde, oder eine Überfütterung der Tiere“, warnt der Fischexperte. Eine Reinigung des Beckens mitsamt einem Wasserwechsel schaffe erste Abhilfe. Langfristig sollten die Aquarienbewohner weniger oder anders gefüttert werden. Konkrete Informationen bieten der Zoofachhandel sowie Aquaristikvereine. Präventiv können zudem Pflanzen im Becken wirken, die es weniger anfällig für Bakterien- und Algenblüten machen. IVH

Weitere Informationen unter: www.ivh-online.de

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