Hunde sind in der Regel sehr friedfertige Tiere. Bild: IVH

Hunde sind in der Regel sehr friedfertige Tiere, die an den Menschen gewöhnt sind.

Personen, die Angst vor ihnen oder sogar eine Phobie haben, meiden dennoch meist den Umgang mit den Vierbeinern. Mit ein paar Hinweisen und Unterstützung kann es jedoch gelingen, den Tieren entspannter gegenüberzutreten.

„Eine gewisse Grundangst ist angelegt in jedem von uns. Das Gefühl ist etwas Natürliches und auch etwas Wichtiges, das uns etwa im Alltag schützt“, erklärt Johannes Rother, Psychologe bei Phobius, einem psychologischen Zentrum für Angst, Panik und Phobien mit Sitz in Wien. Während sich Angst durch einen gewissen Respekt, etwa gegenüber Hunden, äußert, schlägt sie bei einer Phobie um in eine Angststörung, das heißt in eine irrationale, also unbegründete Angst vor bestimmten Objekten, Subjekten oder Situationen. Im Fall einer Hundephobie (einer sogenannten Kynophobie) in eine übersteigerte Furcht vor Hunden. Diese äußert sich dann auch in körperlichen Symptomen, wie schwitzenden Händen, Herzrasen und einer schnelleren Atmung. Ganz typisch für eine Hundephobie ist auch das Erstarren, wenn ein Hund in die Nähe kommt.

Woher können Hundephobien kommen?

„Häufig ist es so, dass Personen mit einer Kynophobie diese Angst vor Hunden schon in früher Kindheit vermittelt bekommen, wenn zum Beispiel die Eltern oder andere Bezugspersonen die Furcht mitbringen und sie an die Kinder weitergeben“, so Rother. „Oder die betroffene Person hat beobachtet, wie zum Beispiel jemand von einem Hund umgestoßen wurde. Viele der Angstpatienten verspüren eine Angst vor Hunden, ohne selbst jemals direkten Kontakt zu den Tieren gehabt zu haben. Der Fall, dass die Phobie durch eine traumatische Erfahrung, etwa einen Hundebiss in der Vergangenheit, ausgelöst wird, ist eher selten.“

Eine vielfache Reaktion ist dann eine dauerhafte Vermeidung der Tiere. Dies kann so weit gehen, dass Personen Probleme haben, das Haus zu verlassen, aus Angst, unterwegs Hunden zu begegnen. Hier fängt dann die Angst an, den Alltag zu kontrollieren.

Was tun bei einer Begegnung mit Hunden?

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Tiere in einer Alltagssituation nicht sehr auf Personen mit Hundeangst reagieren. Sie nähern sich ihnen weder an, noch laufen sie weg. Hunde reagieren eher auf das Verhalten und die Gestik ihres Gegenübers“, berichtet Rother. Sollte es zu einem direkten Kontakt mit dem Vierbeiner kommen, dann hilft es, sich an folgende Regeln zu halten, damit der Hund sein Gegenüber nicht weiter beachtet:

  • Ruhig atmen
  • Nicht schreien
  • Nicht davonlaufen, denn dies könnte der Hund als Spiel auffassen
  • Den Hund nicht anstarren, dies könnte das Tier als Kontaktaufforderung missverstehen

Kann man die Angst vor Hunden verlieren?

Liegt eine regelrechte Panik vor Hunden vor, kann es für die betroffene Person natürlich schwierig sein, in solchen Situationen die Ruhe zu bewahren. „Ein Phobiker kann durchaus lernen, mit der Angst umzugehen und diese übersteigerte Furcht abzubauen hin zu einem angemessenen, eher durch Respekt gekennzeichneten Umgang mit Hunden“, erläutert der Psychologe. Daran kann man zum Beispiel in einer Therapie gemeinsam mit einem Psychologen arbeiten. „Ein solcher Prozess verläuft meist in drei Schritten“, erklärt Rother. „Zunächst holen wir den Patienten theoretisch ab und vermitteln, was Angst eigentlich ist. Im zweiten Schritt zeigen wir Beruhigungs- und Entspannungstechniken für Situationen, in denen akut die Angst aufkommt. Im letzten Schritt gehen wir dann langsam in die Konfrontation, indem wir uns zunächst gemeinsam Bilder und Videos von Hunden anschauen, dann in die virtuelle Realität wechseln, welche sich wunderbar als Brückenfunktion eignet, und die Person am Ende auch mit einem echten Therapiehund konfrontieren. Ziel ist es, dass die betroffene Person mit der Zeit lernt, die übersteigerte Angst vor Hunden in den Griff zu bekommen, und wieder ihrem Alltag nachgehen kann, wie einem Spaziergang im Park.“ IVH

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