Wenn Hunde, Katzen oder andere Heimtiere sterben, ist der Verlust für viele Tierhalter schwer zu verkraften. Bild: pixabay.com/CY

Hunde und Katzen sind treue Wegbegleiter und bei den meisten Tierfreunden fester Bestandteil der Familie.

Der hohe Stellenwert des tierischen Freundes zeigt sich auch in einem Anstieg der Tierbestatter und Tierfriedhöfe in Deutschland. So hilft ein Grab oder eine Urne etwa vielen Trauernden, sich von ihrem geliebten Tier verabschieden zu können und ihr Andenken nicht nur in der Erinnerung zu bewahren.

Wenn Hunde, Katzen oder andere Heimtiere sterben, ist der Verlust für viele Tierhalter schwer zu verkraften. Denn häufig werden die Tiere als enger Freund sowie geliebtes Familienmitglied angesehen. Neben der Trauer über den Tod des Tieres kommt bei Tierfreunden dann die Frage auf, was nun mit dem Tierkadaver geschehen soll.

„Wir erleben immer häufiger, dass sich Heimtierhalter nach dem Tod ihres Tieres eine schöne Verabschiedung sowie eine würdevolle Ruhestätte für den Vierbeiner wünschen. Daher empfehlen wir sich bereits zu Lebzeiten des Tieres Gedanken zu machen, was nach dem Tod mit dem Hund, der Katze oder dem Kleintier passieren soll und sich über die verschiedenen Möglichkeiten der Tierbestattung in der Region zu informieren“, berichtet Martin Struck, Vorsitzender vom Bundesverband Tierbestatter e.V. „Ist etwa eine Bestattung des Tieres gewünscht, können gemeinsam mit einem Tierbestatter bereits im Vorfeld viele Formalitäten geklärt werden. Dies entlastet viele Tierfreunde, wenn die Trauer bei Verlust des Tieres dann groß ist. Ein guter Tierbestatter berät und begleitet die Tierhalter auch während des gesamten Prozesses, indem er zum Beispiel die Asche des Tieres persönlich vorbeibringt“, so Struck. Folgende Möglichkeiten der letzten Ruhestätte gibt es für die Vierbeiner.

Kremierung in einem Tierkrematorium

Während in den meisten Bundesländern die sogenannte „Friedhofspflicht“ eine Humanbestattung nur auf speziell dafür vorgesehenen Flächen erlaubt, darf die Asche des tierischen Familienmitglieds zu Hause aufbewahrt werden, zum Beispiel in einer Urne. „Schön ist es auch, wenn ein Gefäß für die Asche selbstständig gestaltet wird. Dabei können zum Beispiel auch die Kinder mitmachen, um in der Form Abschied von dem Tier nehmen zu können“, erzählt Struck. „Bei der Variante ist es dann erforderlich, die Einzeleinäscherung zu wählen, da bei der Sammeleinäscherung die Asche beim Krematorium verstreut wird“, so der Experte.

Bestattung auf einem Tierfriedhof

Bei einer Beerdigung des Tieres auf einem der ca. 120 Tierfriedhöfe in Deutschland wird meist im Vorfeld ein Gespräch mit dem Bestatter geführt und Fragen geklärt, wo zum Beispiel das Grab liegen soll. So ist es auch möglich, eine größere Grabfläche für die Beerdigung weiterer Heimtiere zu wählen. Die Miete einer Grabfläche kann entsprechend nach Ablauf meist verlängert werden.

„Ich bekomme mit, dass Menschen auf einem Tierfriedhof häufig gemeinsam um ihre Tiere trauern“, berichtet Struck. „Daher ist ein Grab auf einem Tierfriedhof eine gute Möglichkeit, nicht nur am Grab Trauerarbeit zu leisten, sondern auch, sich mit anderen Tierfreunden auszutauschen.“ Möglich sind sowohl Einzel- als auch anonyme Gräber. Auch Urnengräber werden angeboten.

Bestattung auf dem eigenen Grundstück

Viele Tierfreunde haben den Wunsch, ihre Tiere im heimischen Garten zu begraben. Da die Tierbestattung in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt ist, verrät ein Blick in die Ort- bzw. Gemeindesatzung oder aber ein Anruf beim zuständigen Veterinäramt, ob diese Form der Bestattung in der Region erlaubt oder eine entsprechende Genehmigung notwendig ist.

Grundsätzlich nicht zulässig ist ein Begräbnis in einem Wasserschutzgebiet oder in der freien Natur, etwa in einer öffentlichen Parkanlage. Diese Ordnungswidrigkeit kann mit einer hohen Geldstrafe geahndet werden. Darüber hinaus darf das Tier keine meldepflichtige Krankheit gehabt haben und der Garten muss Eigentum des Halters sein. Je nach Gemeinde und Bundesland sind außerdem gewisse Größen und Gewichte der Tiere von der Bestattung im eigenen Garten ausgenommen.

Bei einem Begraben des Tierkörpers im Garten muss ein Abstand von 3 Metern zu öffentlichen Wegen eingehalten werden und eine Deckschicht von einem halben Meter über dem toten Tier liegen. Und für den Fall, dass ein Begräbnis nicht möglich oder erlaubt ist: Die Asche kremierter Heimtiere darf in jedem Fall im Garten vergraben bzw. verstreut werden. Auch eine Seebestattung des Tieres ist möglich – ein Tierbestatter kann hierzu nähere Informationen zur Verfügung stellen.

Verbleib beim Tierarzt

Eine weitere Möglichkeit ist die Entsorgung des Tierkörpers in einer Tierkörperbeseitigungsanstalt. Hierfür bleibt das Tier in der Regel beim Tierarzt und dieser stellt dem Tierhalter die Kosten hierfür in Rechnung.

Gemeinsames Grab von Halter und Heimtier

„In einzelnen Städten gibt es bereits Friedhöfe, auf denen Mensch und Tier in einem gemeinsamen Grab beigesetzt werden können“, erklärt Hans-Joachim Möller, Geschäftsführer beim Verband Unabhängiger Bestatter e.V. „Möglich ist dies etwa in Essen, Magdeburg, Hamburg oder Braubach.“ Voraussetzung ist allerdings, dass das Tier kremiert, also in einer Urne neben seinem Halter begraben wird. Es empfiehlt sich, im Vorfeld bei den jeweils zuständigen Friedhofsverwaltungen nachzufragen, ob eine Mensch-Tier-Bestattung erlaubt und an welche Regularien diese gebunden ist.

Nähere Informationen sowie eine deutschlandweite Suche von Tierbestattern finden Tierfreunde auf der Webseite vom Bundesverband der Tierbestatter e.V. Bei der Suche nach einem geeigneten Tierbestatter können sich Tierhalter auch an Humanbestatter wenden, die häufig einen Tipp haben. IVH

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