Generell sollte man immer seine Hände waschen, bevor man ins Aquarium greift. Bild: PetNews/GH

Der Wasserwechsel im Aquarium gehört zu den grundlegenden Aufgaben, um den Fischen und Pflanzen ein gesundes Leben zu ermöglichen.

Regelmäßig wird ein Teil des Wassers durch frisches ersetzt, wie es in der Natur permanent der Fall ist. Prinzipiell ist das schnell gemacht und belohnt nicht zuletzt auch mit strahlend klarem Wasser, in dem die Fische putzmunter sind und sich bestens beobachten lassen.

Einer unserer ersten Schritte am Morgen ist häufig der zum Fenster, um einmal durchzulüften und die verbrauchte Luft auszutauschen. Genau das ist auch einer der Gründe für den Wasserwechsel im Aquarium, weiß Matthias Wiesensee, Vizepräsident im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.: „In der Natur gibt es einen permanenten Wasserwechsel, weil immer frisches Wasser hinzu fließt oder abregnet. Weil das Aquarium aber ein geschlossenes System ist, müssen wir hier regelmäßig einen Teil des Wassers manuell austauschen, um im Aquarium zu lüften. Früher hieß es dazu häufig, dass man das etwa alle 14 Tage machen sollte. Wir raten aktuell eher zu einem wöchentlichen Teilwasserwechsel von etwa 30 Prozent.“ Das sei außerdem notwendig, weil über das Futter und die Ausscheidungen der Tiere sowie beispielsweise über Dünger und Zersetzungsprozesse in Holz und Pflanzen dauerhaft verschiedene Vorgänge die Wasserparameter beeinflussen. „Der Wasserwechsel sorgt für eine ausgeglichene Balance im Wasser und ist damit das A und O für ein gesundes, funktionierendes Aquarium“, fasst Wiesensee zusammen.

So gelingt der Wasserwechsel

Mit der Zeit haben sich in der Aquaristik verschiedene Ansätze entwickelt, den Wasserwechsel vorzunehmen. „Eine ganz einfache Methode ist, ein Stück Schlauch und einen Eimer zu nehmen. Dann hält man ein Schlauchende ins Wasser, das andere etwas tiefer in den Eimer und wenn man dann kurz am zweiten Schlauchende ansaugt, läuft das Wasser schon los. Alternativ kann man den Schlauch auch erst mit Wasser füllen und lässt dann die Sogwirkung für sich arbeiten“, erklärt der Experte. „Damit die Bakterienstämme im Aquarium nicht durch zu große Schwankungen in ihrer Arbeit beschränkt werden, sollte man nicht zu viel Wasser wechseln, sondern immer nur rund 30 Prozent. Außerdem ist bei dem frischen Wasser wichtig, dass es der Temperatur des Wassers im Aquarium entspricht.“

Generell sollte man zudem immer seine Hände gründlich waschen, bevor man damit ins Aquarium greift, um nicht selbst Schadstoffe oder auch Cremes und Seifenrückstände ins Wasser zu bringen.

Ein weiterer Vorteil des Wasserwechsels ist für den Aquarianer klar: „Der Austausch sorgt für einen gewissen Brillanzeffekt. Das Wasser sieht danach immer besonders klar und glitzernd aus und das ist doch das, was wir an der strahlenden Unterwasserwelt so lieben.“

Beim Wasserwechsel auch Mulm absaugen

Gleichzeitig mit dem Wasserwechsel lassen sich auch andere Reinigungen erledigen. Der Mulm zum Beispiel, also die schlammigen Rückstände, die sich mit der Zeit am Boden des Aquariums absetzen, kann im Rahmen des Wasserwechsels mit einer Mulmglocke grob abgesaugt werden. Auch dabei sollte man immer nur einen Teil entfernen, da der Mulm wichtiger Lebensraum der Bakterien ist, die das Gleichgewicht im Aquarium erhalten.

Die Filtermedien des Innen- oder Außenfilters sollte man laut Wiesensee allerdings zu einem anderen Zeitpunkt und ebenfalls nur grob reinigen – idealerweise in abgeschöpftem Aquariumwasser –, da die Entfernung des Mulms die vorhandene Bakterienkultur verletze. Die Bakterienwelt braucht dann etwa 24 Stunden, um sich zu erholen.

Zudem plädiert der Experte dafür, den Wasserwechsel nicht nur als notwendige Arbeit zu verstehen, sondern auch als etwas Entspannendes: „Eigentlich ist es eine schöne Erfahrung, weil man in diesem Moment sehr nah an seinen Fischen ist. Die stupsen einen mal an, kommen vorbei, sind neugierig – man hat auch mal die Möglichkeit eine Pflanze zu trimmen oder umzustecken. Für mich ist das immer ein schöner Moment, um abzuschalten.“ IVH

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