Jagdhunde sind Leistungssportler. Als Arbeitshunde erfahren sie eine spezielle Ausbildung. Bild: pixabay

Leben mit dem Jagdhund: Wie Sie Ihren treuen Vierbeiner trainieren, fördern & fit halten!

Jagdhunde sind Leistungssportler. Als Arbeitshunde erfahren sie eine spezielle Ausbildung. Um zuverlässig für die Jagd eingesetzt werden und ein langes gesundes Leben führen zu können, bedarf es einer auf den Jagdhund abgestimmten Lebens- und Ernährungsweise. Wir verraten einige hilfreiche Tipps rund um das Leben mit dem (zufriedenen) Jagdhund.

Den Jagdhund ausbilden & trainieren

Ein Jagdhund muss viele Anforderungen erfüllen. So muss er gehorsam sein, auf Kommandos reagieren, schussfest und ausgeglichen sein. Wichtig ist daher, dass ein Jagdhund von Welpentagen an, auf seine späteren Aufgaben vorbereitet wird. Hierbei unterstützen zum Beispiel Schleppleinen und Hundepfeifen das Trainieren von Grundkommandos wie Sitz aber auch Down.

Achten Sie im Junghundealter insbesondere darauf, dass der Jagdhund gegenüber anderen Hunden vernünftig sozialisiert ist. Dies ist eine Grundvoraussetzung für den Einsatz auf Gesellschafts- und Bewegungsjagden. Dazu gehört auch der sichere Umgang mit Menschen und insbesondere Kindern, der ggf. gezielt gefördert werden sollte. Für Apportierhunde wie bspw. Retriever aber auch Vorstehhunde als Vollgebrauchshunde (Deutsch Drahthaar, Deutsch Kurzhhaar, Deutsch Langhaar, Kleiner Münsterländer, usw) ist eine gezielte Apportierausbildung mit entsprechender Dummyarbeit notwendig, wenn diese Hunde in der Jagdpraxis überzeugen sollen. Es gibt vielfältige Ausbildungskonzepte, mit denen sich der Hundeführer frühzeitig auseinandersetzen sollte. Gute Anlaufstellen für Erstlingsführer sind in aller Regel die Hundeobleute der örtlichen Jägerschaften die entsprechende Hilfestellung leisten und meist entsprechende Ausbildungslehrgänge anbieten. Die Apportierausbildung bringt auch in Hinblick auf die Unterordnung und Rangordnung Vorteile mit sich. Sehr authentische Dummys – etwa mit beweglichen Körpern oder Fell – sind unter der Kategorie Jagdhundebedarf bei Hubertus-Fieldsports erhältlich, sodass der Jagdhund das Tragen der Beute optimal lernt. Schwimmende Entendummys eignen sich für das Training zur Jagd auf Flugwild.

Für die Ausbildung von Schweißhunden gibt es Fährtenpulver oder -konzentrat, um die Trainingsbedingungen so realistisch wie möglich zu gestalten. Beim Training mit der künstlichen Schweißfährte ist es hilfreich, wenn der Jagdhund hungrig ist und am Ende der Übung mit Fressen belohnt wird. Für schmackhafte Snacks arbeitet er besonders gerne.

Den Jagdhund fordern & fördern

Es liegt in der Natur des Jagdhundes, dass er eine Aufgabe braucht. Er soll und möchte aktiv „arbeiten“. Das gilt sowohl für die Jagd an sich als auch die Freizeit. Um dem Wesen des Jagdhundes dauerhaft gerecht zu werden und seine geistige sowie körperliche Gesundheit zu fördern, ist eine aktive Lebensweise wichtig. Speziell außerhalb der Jagdsaison halten lange Spaziergänge und moderate Fahrradtouren den Jagdhund fit. Neben der regelmäßigen Bewegung sorgt „Kopfarbeit“ für eine gute Auslastung des Vierbeiners. Fährtenarbeit, Suchübungen und Mantrailing sind gute Möglichkeiten, den Hund zu beschäftigen. Auch einfache Intelligenzspiele, Futtersuche im Laub, Dummyarbeit und die Festigung von Grundkommandos sind geeignet, um den Hund geistig zu fördern und damit für einen ausgeglichenes Gemüt zu sorgen.

Unausgelastete (Jagd-)Hunde bereiten Probleme

Seinen Jagdhund nicht ausreichend zu fördern, kann schwerwiegende Folgen für das Tier, Sie als Hundehalter, andere Personen und das Wild auf der Jagd nach sich ziehen. Im besten Fall bereitet ein unausgeglichener Jagdhund nur Unruhe, im schlimmsten Fall zeigt er aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen oder hetzt unkontrollierbar Wild. Mit einer abwechslungsreichen Alltagsgestaltung erhält der Hund die Chance, Stress und Druck abzulassen, sich artgerecht zu verhalten und neue Situationen zu lernen. Ist der Hund ausgeglichen, wird das Training einfacher und Sie können sich auf einen zuverlässigen Begleiter bei der Jagd verlassen.

Sicherheit des Jagdhundes beachten

Natürlich tragen Sie mit einer guten Ausbildung zur Sicherheit des Hundes bei, denn er hört zuverlässig auf Kommandos und Sie können ihn so von Gefahrensituationen fernhalten. Dennoch sollten Sie zusätzlich etwas für die Sicherheit des Jagdhundes tun. Geeignete Halsungen und Hundegeschirre sorgen dafür, dass der Hund keine Verletzungen erleidet – beispielsweise durch ruckartigen Zug auf den Hals. Auf der Gesellschaftsjagd sind Signalwesten für den Hund unerlässlich. Zu schnell könnte er von anderen Jägern mit Wild verwechselt werden. Alternativ sollte der Hund wenigstens ein Halsband in Signalfarbe tragen auf dem zusätzlich die Telefonnummer des Hundeführers zu finden ist.

Hundeortungssysteme unterstützen sowohl eine sichere Ausbildung des Jagdhundes als auch einen sicheren Jagdeinsatz. So erhalten Sie nicht nur Echtzeitinformationen über die Position des Hundes, sondern können auch Bewegungsräume eingrenzen, um Ihren Vierbeiner von Gefahrenstellen wie Bahngleisen fern zu halten.

Den Jagdhund richtig ernähren

Besondere Beachtung verdient auch die Ernährung des Jagdhundes, insbesondere in der Jagdsaison. Unsere Jagdhunde sind vergleichbar mit Spitzensportlern, die Höchstleistungen erbringen müssen. Dies gelingt nur, wenn auch die Ernährung entsprechend darauf eingestellt ist. Futter mit erhöhtem Fettgehalt verhindert, dass der Jagdhund bei mehreren Jagden pro Woche an Gewicht verliert. Gleichzeitig liefert Jagdhundefutter die benötigte Energie- und Vitaminzufuhr, um den Hund fit und vital zu halten. Die hohe Aktivität fordert nicht nur ausreichend Energie, sondern auch wertvolle Nährstoffe für Muskeln und Knochen.

Wichtig: Stimmen Sie die Menge des Normalfutters auf die Zugabe von Snacks und Leckerchen im Training ab. Füttern Sie zusätzliche Vitamin- und Mineralstoffpräparate nur in Abstimmung mit dem Tierarzt, wenn der Bedarf tatsächlich gegeben ist.

Die beste Hundehaltung ist immer noch die artgerechte Haltung. Achten Sie daher unbedingt auf die individuellen Charaktermerkmale und Besonderheiten der Hunderasse Ihres jagdlichen Vierbeiners.

Weitere Informationen unter: www.hubertus-fieldsports.de

Alexander Busch
Hubertus-Fieldsports GbR
Mühlenweg 76
37120 Bovenden
Telefon: 0551-996935-70

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