Wie ihre wild lebenden Verwandten kommen auch Wellensittiche in Frühlingsstimmung. Foto: IVH

Die Vögel zwitschern, die Krokusse erstrahlen in voller Pracht, die Luft riecht anders und die Sonne kommt häufiger raus:

Der Frühling ist da. Wie ihre wild lebenden Verwandten kommen auch Wellensittiche, die paarweise oder – in einer Voliere – zu mehreren gehalten werden in Frühlingsstimmung. Die Hormone gehen an die Decke und die kleinen Vögel flirten und zwitschern was das Zeug hält. Dabei wird intensiv gebalzt. Ziervogel-Halter, die dieses Schauspiel genießen, aber keinen Nachwuchs möchten, können mit einigen wenigen Vorkehrungen ihre Wellis von der Familienplanung abhalten.

Zugang zu dunklen Ecken und Höhlen verhindern

Dazu sollte den Wellensittichen im Haus oder in der Wohnung der Zugang zu allen dunklen Ecken verwehrt werden. Auch in Käfigen oder Volieren sollten Ziervogel-Freunde keine Nistkästen anbieten. Wellensittiche gelten von Natur aus als Höhlenbrüter. „Dunkle Ecken lösen bei Weibchen Nestbautrieb aus“, sagt Biologin und Ziervogel-Expertin Hildegard Niemann. Die Weibchen suchen nach dunklen Höhlen um dort ihre Eier zu legen und zu brüten. „Dafür sind bei den Tieren beispielsweise Garderoben oder der Platz unterm Sofa besonders beliebt“, so die Expertin. Findet die Henne keine geeignete Bruthöhle, bekommt sie in der Regel keinen Nachwuchs, auch wenn sie ihrem Sexualtrieb nachgeht.

Richtige Futterdosierung für die Familienplanung

Eine weitere gute indirekte Verhütungsmethode ist, die Futtermenge der Tiere im Auge zu behalten. Hilfreich ist es dabei, auf zu reichhaltiges oder eiweißhaltiges Futter zu verzichten. „Wie ihre wildlebenden Verwandten in Australien brüten die Tiere, wenn das Futterangebot reichlich und dadurch die Aufzucht des Nachwuchses gesichert ist“, erklärt Niemann. Daher sollte, sobald die Tiere in Balz-Stimmung sind, das Futter reduziert und der Speiseplan etwas verändert werden. „Ziervogel-Halter sollten beobachten, wie viel Futter ihr Wellensittich am Tag frisst, dies über drei Wochen lang notieren und dann den Tieren aus der errechneten Menge den Mittelwert anbieten“, gibt die Expertin den Tipp. Der Vogel soll nicht hungern oder Mangelerscheinungen bekommen. „Ein gesundes und schlankes Tier wiegt zwischen 45 und 50 Gramm“, sagt Niemann. Auf den Speiseplan können Halter Gemüse wie Gurken, Möhren Zucchini oder Kräuter setzen.

Wenn trotz aller Vorkehrungen Nachwuchs im Anmarsch ist, ist schnelles Handeln gefragt. Die bereits gelegten Eier müssen unter dem Weibchen gegen Plastikeier ausgetauscht werden. Welli-Freunde sollten die Eier nicht komplett entfernen. „Denn das Weibchen wird versuchen das Gelege zu vervollständigen und wird daher immer wieder neue Eier legen, bis sie völlig entkräftet ist. Das kann sogar für einige Weibchen tödlich enden“, mahnt Niemann. Daher sollte das Weibchen solange auf den Plastik-Eiern sitzen, bis sie von selbst mit dem Brüten aufhört.

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Uta Carstensen
IVH-Pressedienst
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