Sie sind in exotischen Ländern beheimatet, leben in Wüsten, im Regenwald oder auch an Gewässern.

Auf den Betrachter üben sie eine unwiderstehliche Faszination aus:

Die Rede ist von Schlangen, Echsen, Spinnen und Co. Kuscheltiere sind sie nicht. Für Naturliebhaber jedoch, die gerne das Verhalten der Tiere beobachten, sind es die idealen Mitbewohner. Welche Tiere sich für Terraristik-Neulinge eignen und was es grundsätzlich zu beachten gibt, weiß Dr. Markus Monzel, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT).

„Für Einsteiger in die Terraristik eignen sich am ehesten Arten, die nur wenige Ansprüche an Klima und Nahrung stellen“, sagt Dr. Monzel. Als vergleichsweise wenig anspruchsvoll gelten beispielsweise Rotkehlanolis, das sind kletterfreudige Saumfingerechsen aus dem Süden der USA. Auch die aus Australien stammenden Bartagamen sowie Kornnattern, eine ungiftige Schlangenart, die in den USA weit verbreitet ist, sind relativ pflegeleicht, wenn man ihre Ansprüche kennt und diese berücksichtigt.

Terrarium dem ursprünglichen Lebensraum anpassen
„Damit sich das Tier in seinem neuen Zuhause wohlfühlt, sollten die natürlichen Verhältnisse seines Lebensraumes so gut wie möglich nachempfunden werden“, erläutert Dr. Monzel. Während zum Beispiel die Bartagame als Steppenbewohner auf UV-Licht für den Vitamin-D3-Stoffwechsel angewiesen ist, ist Tageslicht für die, unter anderem auch im Wald lebende, Kornnatter nicht so entscheidend. Dafür sind der richtige Bodengrund, Versteckmöglichkeiten und eine gute Struktur des Lebensraumes für die Schlange unerlässlich. Der Rotkehlanolis benötigt als Klettertier ebenfalls ein gut strukturiertes Terrarium mit Pflanzen, Ästen und Steinen sowie ein gewisses Maß an Feuchtigkeit. „Staunässe sollte allerdings vermieden werden. Einmal täglich mit Wasser ansprühen reicht aus; zudem sollte eine gute Durchlüftung gegeben sein“, betont Dr. Monzel.

Der Pflegeaufwand für die jeweiligen Tiere ist unterschiedlich, aber überschaubar. Der Rotkehlanolis wird täglich mit Insekten gefüttert und das Terrarium mit Wasser besprüht. Die Bartagame bekommt alle paar Tage Insektenfutter sowie Blätter, Blüten und Früchte zu fressen und die Kornnatter alle ein bis zwei Wochen Futtermäuse. Insgesamt, inklusive der Reinigung des Terrariums, beträgt der notwendige Zeitaufwand für diese Tiere nicht mehr als eine halbe bis eine Stunde täglich.

Wichtig: Jede Art hat ganz unterschiedliche Bedürfnisse verschiedenster Ausprägung. Vor der Anschaffung eines Tieres sollte man sich deshalb über dessen Ansprüche genau informieren. „Dazu eignet sich ein Blick in die entsprechende Literatur. Sehr hilfreich ist auch der Austausch mit erfahrenen Terrarianern. Diese treffen sich zum Beispiel auf Terraristik-Messen. Und auch die Mitglieder der DGHT helfen bei Fragen immer gerne weiter“, sagt Dr. Monzel.

Den neuen Mitbewohner – möglichst aus verantwortungsvollen Nachzuchten – sowie fachkundige Beratung und Zubehör erhalten Tierfreunde im Zoofachhandel sowie im spezialisierten Terraristikfachhandel. IVH

Uta Carstensen
IVH-Pressedienst
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