Auf Tierbörsen werden Exoten in winzigen Plastikboxen angeboten (c) VIER PFOTEN, Indra Kley

VIER PFOTEN meint: Verpasste Chance für den Tierschutz

Kurz vor Beginn der parlamentarischen Sommerpause hat der Bundestag am letzten Donnerstag über einen Antrag zum besseren Schutz von Wildtieren und der Eindämmung des illegalen Wildtierhandels abgestimmt. Der Antrag der Regierungsparteien CDU/CSU und SPD wurde unter Ausschluss der Stimmen der Opposition beschlossen.

Die Stiftung VIER PFOTEN bemängelt, dass nach vielen Diskussionsrunden zum Antrag am Ende kaum etwas Handfestes verabschiedet wurde. Neben einigen guten Vorschlägen, wie die Einführung einer bundeseinheitlichen Definition gefährlicher Tiere sowie der verpflichtenden Sachkunde für private Halter, gibt es wenig konkrete gesetzliche Verpflichtungen. Die Forderungen der Stiftung nach einem Verbot gewerblicher Tierbörsen und einer Positivliste, die Tier-, Natur- und Artenschutz, artgemäße Haltung sowie Gesundheit und öffentliche Sicherheit berücksichtigt, wurden nicht aufgenommen.

Denise Schmidt, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN:
„Wir bedauern die vertane Chance, den Schutz von Wildtieren durch konkrete gesetzliche Verpflichtungen wirklich zu verbessern. Die Regierungsparteien kommen mit diesem Antrag ihren Versprechungen aus dem Koalitionsvertrag nicht nach. Ankündigungen, wie ein Importverbot von Wildfängen in die EU sowie ein Verbot gewerblicher Tierbörsen für exotische Tiere, sollen laut Antrag nun lediglich 'geprüft' werden. Auch für die Regulierung des Online-Handels, größter Markt für unseriösen und illegalen Tierhandel, gibt es keine konkreten Vorschläge.“

Die hohen Ansprüche vieler Tiere in Bezug auf Ernährung, Unterbringung, Raumklima oder Sozialstruktur sind sehr komplex. Oft erfordert die Haltung erhebliche finanzielle Mittel. Viele Arten werden sehr alt und können enorme Körpergrößen erreichen. Dieser jahrzehntelangen Verantwortung sind nicht alle Halter gewachsen. Viele exotische Heimtiere stellen zudem ein enormes Sicherheitsrisiko dar. Giftige Arten, große Würgeschlangen, Schnappschildkröten oder Affen können sehr gefährlich für den Tierhalter sein, aber auch unbeteiligte Personen sind immer wieder durch entkommene Individuen gefährdet.

Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Seit 1988 setzt sich VIER PFOTEN dafür ein, dass Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Dafür betreibt die international tätige Stiftung mit Büros in 12 Ländern Aufklärungs- und Bildungsarbeit, nachhaltige Kampagnen sowie Lobbyarbeit. Im Fokus steht dabei die Verbesserung der Lebensbedingungen von Nutz-, Heim- und Wildtieren. In den VIER PFOTEN Schutzzentren finden Bären und Großkatzen aus schlechter Haltung ein tiergerechtes Zuhause. www.vier-pfoten.de
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Bild: VIER PFOTEN, Indra Kley