Damit sich Kleintiere beim Baden nicht verletzen, sollten Halter auf Sand mit abgerundeten Körnern achten und keinen Vogelsand verwenden. Bild: PetNews

Ob Chinchillas, Degus, Hamster, Streifenhörnchen, Renn- oder Springmäuse: Ein Sandbad darf in kaum einem Kleintierheim fehlen.

„Für eine Vielzahl verschiedenster Kleinsäugerarten ist ein Sandbad essenziell für die Gesundheit, das Wohlbefinden und für das Zusammenleben beziehungsweise die Kommunikation“, sagt Prof. Michael Fehr von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover.

Sandbaden für Körper und Geist
Das Baden im Sand ist wichtig für die Körperpflege der Tiere und wirkt wie ein Kamm. Er dringt in die unteren Schichten des Fells, entfernt dabei Dreck und Ungeziefer und macht das Fell geschmeidig und luftig. Dabei regulieren viele Kleintiere auch die eigene Körpertemperatur. Zudem entspannt das Sandbaden im Sand auch die tierischen Nerven, da die meisten Tiere dabei Druck und Aggressionen loswerden. Wird es dem Tier vorenthalten, leidet es schnell unter Stress, ist unausgeglichen und anfällig für Krankheiten. Daher sollten Kleintiere jederzeit Zugang zu ihrem Sandbad haben.

Neben dem geistigen und körperlichen Wohlbefinden dient das Sandbaden auch der Kommunikation unter den Tieren. „Die Tiere markieren dabei ihr Revier und halten Konkurrenten davon ab, das markierte Territorium zu betreten“, erklärt der Experte.

Der richtige Sand im Bad
Damit sich Kleintiere beim Baden nicht verletzen, sollten Halter auf Sand mit abgerundeten Körnern achten und keinen Vogelsand verwenden. „Als Zusatz enthält Vogelsand Muschelgrit. Dieser besteht aus scharfkantigen Muschelsplittern und kann beim Sandbaden kleinste Hautverletzungen verursachen, die dann als Eintrittspforte für Erreger, beispielsweise Bakterien, fungieren und in der Folge Hautentzündungen hervorrufen“, erklärt der Mediziner. Kleintierfreunde finden den passenden Sand im Zoofachhandel. Bei Unsicherheiten beraten die Händler gern.

Der richtige Badebehälter
Die Badeschüssel sollte aus nagefestem Material sein. Am besten eignen sich Behälter aus Ton, Keramik und Metall. „Der Behälter sollte standsicher sein und die für die betreffende Tierart ausreichende Größe aufweisen“, sagt Prof. Fehr. „Das Tier muss sich ausgestreckt um seine Körperlängsachse drehen können.“ Da einige Tiere das Sandbad auch als Toilette benutzen, sollten Halter es täglich kontrollieren, verschmutzten Sand entfernen und mindestens einmal wöchentlich den Sand wechseln. Das Sandbad sollte möglichst nicht in der Nähe der Futter- und Wasserschalen stehen. IVH

Uta Carstensen
VH-Pressedienst
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