Beliebt sind die CBD-Mittel generell, doch was sollten Tierbesitzer eigentlich beachten? Bild: pixabay

CBD-Produkte gibt es auch für Haustiere.

Neben dem klassischen CBD-Öl warten Leckerchen, Pasten und vieles mehr auf oft Hund und Katz. Beliebt sind die CBD-Mittel generell, doch was sollten Tierbesitzer eigentlich beachten? Ist es ratsam, einem gesunden Tier gleich CBD-Leckerchen zu geben? Und was ist bei den Produkten zu beachten?

Grundsätzliches rund um CBD für Tiere

Gerade bei Hunden und Katzen ist CBD sehr beliebt. Das zeigt sich schon in der Fülle der Produkte, doch sollten sich Tierbesitzer immer fragen:

Braucht mein Tier das? – kein gesundes Tier erleidet Schäden, wenn CBD gefüttert wird. Doch gibt es den Nebeneffekt, dass ein Naturprodukt durchaus endliche Ressourcen im tierischen Körper hat. Das heißt, wenn das Tier schließlich Probleme hat, die mit CBD behandelt werden können, ist die Wirkungshürde natürlich viel größer.

Katze frisst

CBD kann auch bei Katzen und Hunden Beschwerden lindern - doch was ist bei der Gabe zu beachten? Bildquelle: @ Felice Wölke / Unsplash.com

  • Keine Selbsttherapie – der Hund geht steif, die Katze humpelt. Bei Beschwerden, die länger andauern oder die extrem sind, sollte immer zuerst der Tierarzt für eine echte Diagnose aufgesucht werden. Auch den Bänderriss bei der Katze kann CBD nicht heilen. Wer mag und Vorahnung hat, der kann die Dreitageregel anwenden: Alle Lahmheiten und (nicht lebensgefährlichen Symptome) werden drei Tage lang beobachtet. Wird es während der Zeit besser, ist es gut. Wird es schlechter oder verbessert sich nicht: Der Tierarzt muss beim ersten Zeichen der Verschlechterung aufgesucht werden. Dieser Tipp richtet sich allerdings nur an Tierhalter, die tierübergreifend viel Erfahrungen mit Lahmheiten und dem Vertreten haben.
  • Keine Ausweichtherapie – CBD wird in manchen Kreisen für Hunde und Katzen so empfohlen, wie Bachblüten oder andere ›Anti-Stress-Mittel‹. Sicherlich ist es gut, ein Tier in gewissen Situationen zu beruhigen oder auch ruhigzustellen. Doch wenn mein Tier ständig im Panikmodus ist, so sollte eher an der Ursache gearbeitet werden, als mittels CBD die Symptome abzustellen.

CBD kann schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Wer schon einem gesunden Tier dauerhaft ein solches Mittel gibt, der wird im Ernstfall gar nicht erkennen, wie es dem Tier geht. Gerade Katzen leiden liebend gerne still und zeigen Schwäche nur dann, wenn es gar nicht mehr geht.

Bio-Qualität als wichtiges Kriterium

CBD für Tiere muss unbedingt Bio-Qualität besitzen. Durch den insgesamt kleineren Organismus können Reste von Pflanzenschutzmitteln oder Giften einen wesentlich größeren Schaden anrichten als bei einem Menschen. Grundsätzlich gilt Ähnliches wie bei menschlichem CBD:

  • EU – Anbau und Herstellung sollten in der EU erfolgen. Die Regeln sind strikt gehalten und werden auch kontrolliert.
  • Spezialisierungen – einige Hersteller von CBD für Menschen haben sich eigens auf die Herstellung von CBD für Tiere spezialisiert. Wobei die Definition »für Tiere« schlecht ist, denn Katzen und Hunde haben andere Ansprüche. So dürfen Katzen weder CBD für Hunde oder für Menschen erhalten.

Handelt es sich um CBD-Leckerchen oder Pasten, sind natürlich die weiteren Zusatzstoffe von Interesse. Wer seinem Hund CBD aufgrund von Verdauungsproblemen gibt, der sollte natürlich keine Leckerchen mit viel Zucker oder sonstigen Stoffen verfüttern.

Inhaltsstoffe

Bei Tieren gilt: Es ist nicht nur gut, wenn ein Mittel kein THC enthält, es erweist sich als absolute Notwendigkeit. Für die Tiere ist es nicht auszumalen, wie der panische Hund, der in jedem Schatten ein Monster erahnt, reagiert, wenn er THC-haltiges CBD gefüttert bekommt. Immerhin kann THC auch Psychosen, also Wahnvorstellungen verursachen. Auch die Katze sollte keine Mäuse sehen, wo keine sind. Generell gilt:

  • Reinheit – CBD für Tiere sollte so rein sein, wie nur möglich. Im zuckerhaltigen Leckerli, welches eigentlich nur ernährungswissenschaftlicher Schrott ist, ist CBD auch nicht das Gelbe vom Ei. Reines CBD-Öl, das aus CBD, einem Trägerstoff (meist Hanföl) und Vitaminen besteht, ist wesentlich besser als irgendwelche Leckerchen-Produkte. Tipp: Jedes Öl kann auf gewöhnliche Leckerchen getropft werden.
  • Angepasst – das Öl muss auf den Bedarf des Tieres angepasst sein – in der Stärke und der täglichen Menge. Eine drei Kilo schwere Katze mit leichter Spondylose hat andere Bedürfnisse als ein vierzig Kilo schwerer Hund mit Arthrose in allen vier Pfoten.

Grundsätzlich gibt es bei CBD für Katzen und Hunde massive Unterschiede:

  • Katzen – die in normalen CBD-Ölen enthaltenen Terpene sind für eine Katze nicht zu verstoffwechseln. Sie stirbt sicherlich nicht davon, wenn sie einmal Öl mit Terpenen erhält, doch Verdauungsprobleme sind vorprogrammiert. Katzenbesitzer müssen bei der Wahl des CBD also speziell auf die ›Katzenvariante ohne Terpene‹ achten. Produkte gibt es mit oder ohne Aromastoffe – viele Katzen lieben tatsächlich CBD-Öl mit Schrimpsgeschmack auf dem Leckerchen.
  • Hunde – sie können Terpene verstoffwechseln. Dennoch sollte von menschlichem CBD abgesehen werden, da das CBD Öl für den Hund geringer dosiert wird.

Wie teuer ist gutes CBD-Öl für Haustiere?

Sicherlich gibt es von-bis-Spannen. Zugleich schlägt bei Haustierprodukten immer der Tierliebhaberaufschlag mit zu, was bedeutet, dass die Produkte selten mit denen für Menschen verglichen werden können. Zuletzt kostete das CBD-Öl für Tiere in einer Flasche mit zehn Milligramm und drei Prozent CBD:

  • Katzen – die terpenefreie Version lag bei ungefähr 22,00 Euro für die oben genannte Flasche. Öle ohne zugesetztes Aroma sind leicht günstiger.
  • Hunde – da hier die Terpene nicht herausgefiltert werden, ist das Öl ein wenig günstiger: 20,00 Euro durchschnittlich. Wieder kommt es auf das Aroma an.

Eine Stärke von drei Prozent ist bei Tieren recht normal. Höher dosiertes Öl gibt es nur selten speziell auf Tiere ausgerichtet.

CBD HundCBD für den Hund: Hunde vertragen Terpene, sollten aber trotzdem tiergerechte Produkte erhalten. Bildquelle: @ Alex Navarro / Unsplash.com

Fazit – nicht jedes CBD eignet sich

Gerade Katzenbesitzer haben eine eingeschränkte Auswahl bezüglich des CBD. Terpene sind von der Katze nicht dauerhaft verträglich, sodass speziell auf Katzen-CBD zurückgegriffen werden muss. Hundebesitzer haben es diesbezüglich einfacher, doch erhalten sie durchaus Unmengen an CBD-haltigen Leckerchen, die nicht unbedingt etwas in der ausgewogenen Hundeernährung zu suchen haben.

Das Wichtigste ist aber auch, nicht jedes Wehwehchen direkt mit CBD zu behandeln und vor allem keine Selbstdiagnose bei Lahmheiten vorzunehmen. CBD kann eventuell eine diagnostizierte Spondylose bei einer Katze ganz ohne weitere Medikamente in Schach halten – doch die Diagnose muss zuerst stehen. Und welcher Tierhalter kann schon von außen sehen, warum das geliebte Tier humpelt – oder wo es eigentlich humpelt?

Bild1: @ Jupri / pixabay.com
Bild2: @ Felice Wölke / Unsplash.com
Bild3: @ Alex Navarro / Unsplash.com