Der Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen e. V. (BHV) äußert sich zu Pressemeldungen über gestiegene Zahlen bei Hundebissen in Rheinland-Pfalz.

Der Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen e.V. (BHV) setzt sich seit Jahren für eine Verbesserung der Sachkunde von HundehalterInnen und der Qualifizierung von HundetrainerInnen ein mit dem Ziel, die Anzahl von Beißvorfällen zu reduzieren. 

Eine verbesserte Sachkunde der HundehalterInnen und auf hohem Niveau geschulte HundetrainerInnen sind die Voraussetzung für den verantwortungsvollen, sach- und tierschutzgerechten Umgang mit Hunden sowohl zu Hause als auch in der Öffentlichkeit.

Bereits seit 2001 nimmt der BHV einen Hundeführerschein ab, mit dem der Hundehalter seine theoretische und praktische Sachkunde unter Beweis stellen kann. Es gilt eine theoretische Prüfung zu absolvieren und praktische Übungen zu bewältigen, die zeigen, dass der Hundehalter sachkundig, rücksichtsvoll und vorausschauend handelt und der Hund weder andere Menschen noch Hunde gefährdet oder belästigt. „Wir wünschen uns mehr sachkundige Hundehalter“, beschreibt Vorsitzende Annette Möckel das Ziel der Prüfungen. „Wenn alle Hundebesitzer einen Führerschein hätten, gäbe es weit weniger Probleme mit Hunden in der Öffentlichkeit. Die Hundehalter lernen ihre Hunde besser zu verstehen und einzuschätzen und können weitsichtiger handeln.“

Eine hochwertige Qualifizierung von HundetrainerInnen kann durch das vom BHV in Kooperation mit der IHK Potsdam entwickelte Zertifikat "Hundeerzieher/in und Verhaltensberater/in IHK" erreicht und nachgewiesen werden. Der IHK -Zertifikatslehrgang wurde im Jahr 2007 etabliert und ist die erste IHK-anerkannte Weiterbildung für diese Branche. Die umfangreiche Weiterbildung beinhaltet 312 Theorie- und 300 Praxisstunden und basiert auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Zudem hat der Verband zusammen mit der Deutschen Kinderhilfe - die ständige Kindervertretung e. V. ein Expertennetzwerk gegründet, das die Vermeidung von Beißvorfällen im Fokus hat. Gemeinsam wurde ein Forderungskatalog formuliert, der die wichtigsten Voraussetzungen zusammenfasst. Dazu gehört die Abschaffung der Rasselisten in allen Bundesländern, verbindliche und bundesweit einheitliche Sachkundeschulungen aller HundehalterInnen vor Anschaffung eines Hundes, die Registrierung aller Hunde zum Nachweis von Herkunft und Verbleib und das Erstellen einer aktuellen Durchführungsverordnung zum Tierschutzgesetz nach Einführung des § 11 Abs. 8f TierSchG (Sachkunde für Hundetrainer).
Ziel dieser Forderungen ist eine bessere Sachkunde von HundehalterInnen im Umgang mit ihren Hunden, eine qualitativ hochwertige Ausbildung von HundetrainerInnen sowie die dauerhafte Senkung der Zahl der (Kinder-)Unfälle mit Hunden durch moderne Trainingsmethoden und bedürfnisorientierte Haltungsbedingungen.

Das nächste Expertentreffen findet am 24.09.2019 in Berlin statt. Die Deutsche Kinderhilfe und der BHV haben Landestierschutzbeauftragte verschiedener Bundesländer, die größten deutschen Berufsverbände für Hundetrainer sowie VertreterInnen des Deutschen Tierschutzbundes, der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie (GTVMT), der Landestierärztekammer Berlin, dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) eingeladen.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Deutsche Kinderhilfe - die ständige Kindervertretung e.V., Rainer Becker, Telefon: 030 24 34 29 40, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., www.kindervertreung.de,

Der Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen e. V. (BHV) vertritt die Interessen von ca. 600 Mitgliedern und mehr als 300 Hundeschulen in der Bundesrepublik Deutschland. Er wurde 1996 mit dem Ziel gegründet, Hundeerzieher und Verhaltensberater weiterzubilden, ein bundeseinheitliches Berufsbild zu schaffen und den Einsatz von tierschutz- und artgerechten Methoden bei Zucht, Ausbildung, Aufzucht, Erziehung und Haltung von Hunden zu sichern und zu etablieren. Seit 2007 bietet der BHV gemeinsam mit der IHK Potsdam einen IHK-Zertifikatslehrgang für Hundeerzieher und Verhaltensberater an. Gleichzeitig unterstützt der BHV die IHK Potsdam bei der IHK-Aufstiegsfortbildung zum Hundefachwirt. Seit 2014 werden Zertifikatslehrgänge zum „Hundeerzieher und Verhaltensberater IHK“ auch in Zusammenarbeit mit der IHK Düsseldorf und dem IHK Bildungszentrum Freiburg (Südlicher Oberrhein) angeboten.

Christiane Backes
BHV (Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen e.V.)
Geschäftsstelle, Alt Langenhain 22, 65719 Hofheim, Tel.: 06192 9581136, Fax: 06192 9581138, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.www.hundeschulen.de

Bild: BHV