Anlässlich des Weltblutspendetags am 14. Juni rät die Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN allen Heimtierhaltern, über eine Blutspende ihrer Tiere nachzudenken.

Bluttransfusionen sind in der Humanmedizin hinlänglich bekannt. Doch auch Tiere können vom Blut ihrer Artgenossen abhängig sein.

Sarah Ross, Heimtierexpertin von VIER PFOTEN, erklärt:

"Ein hoher Blutverlust und Erkrankungen des Blutes können lebensgefährlich werden. Unfälle, Infektionskrankheiten wie Babesiose, Blutgerinnungsstörungen, Vergiftungen oder große Operationen sind nur einige Faktoren, die eine Bluttransfusion notwendig werden lassen. Hunde und Katzen können ohne weiteres bis zu vier mal im Jahr Blut spenden."

Hendrik Lehmann von der Justus-Liebig Universität Gießen:

"Ohne die Hilfe der zahlreichen Besitzer von Blutspenderhunden wären wir nicht in der Lage, zu jedem Zeitpunkt lebensrettende Blutkonserven für unsere Patienten vorrätig zu haben."

Warum tierische Blutspender wichtig sind

Gemäß Aussagen der Justus-Liebig-Universität in Gießen benötigten im Jahr 2016 120 Hunde eine oder mehrere Transfusion von Blutprodukten. Dies zeigt die Notwendigkeit auf, stets auf Spenderblut zurückgreifen zu können. Das Blut bzw. dessen Bestandteile ist nicht ewig haltbar. Die Haltbarkeit der roten Blutkörperchen ist auf 28 bis 36 Tage angegeben. Die flüssigen Bestandteile können tiefgefroren noch ein bis zwei Jahre genutzt werden. Je nach Menge der erfolgten Bluttransfusionen ist es für Kleintierkliniken notwendig, immer wieder Spendertiere „zur Ader“ bzw. „zur Vene" lassen zu können.

Die Vorteile der Blutspende

Eine Blutspende kann das Leben eines Hundes oder einer Katze retten. Blutspenden sind jedoch auch für das Spendertier von Vorteil. Halter erfahren im Rahmen der Voruntersuchung ihres Tieres dessen Blutgruppe und können für den Fall, dass ihr eigenes Tiers selbst eine Bluttransfusion benötigt, entsprechend diese wichtige Angaben machen. Im Zusammenhang mit regelmäßigen Blutspenden erfahren Spendertiere entsprechend regelmäßige Gesundheitschecks. Die Kosten werden gewöhnlich von den Tierkliniken übernommen.

Voraussetzungen für die Spende

Potenzielle tierische Blutspender müssen diverse Voraussetzungen erfüllen. Die wichtigste davon ist Gesundheit. Das Tier darf selbst nicht medikamentenpflichtig sein und muss regelmäßige Impfungen und Entwurmungen aufweisen können. Hunde, die sich in Ländern mit erhöhtem Aufkommen von Leishmaniose, Babesiose und Ehrlichiose aufgehalten haben, werden in der Regel in Deutschland nicht als Blutspender zugelassen. Das Gleiche gilt für Tiere, die selbst fremdes Blut erhalten haben.

Der geeignete Spender-Hund ist gesund, älter als ein Jahr, zeichnet sich durch sein ruhiges Wesen aus wiegt mindestens 20 Kilogramm, besser noch über 25 Kilogramm.
Die typische Spender-Katze ist gesund, älter als 1 Jahr und hat ein Körpergewicht von mindestens 4 Kilogramm. Wie der Hund muss sie einen vollständigen Impfstatus haben und regelmäßig entwurmt worden sein. Auch sie muss frei von Krankheiten sein und selbst kein Fremdblut erhalten haben. Bevorzugt werden reine Wohnungskatzen, da bei ihnen die Infektion mit dem feline Leukämievirus (FeLV) und dem felinen Immundefizienzvirus (FIV) ausgeschlossen werden können. Durch zusätzliche Blutschnelltests können Freigängerkatzen getestet werden und ebenfalls spenden.

Welche Blutgruppen dürfen spenden?

Das Blut der Tiere ist wie bei Menschen in Blutgruppen eingeteilt. Von den ca. 8 bis 12 Blutgruppen des Hundes ist insbesondere die Gruppe "DEA (Dog Erythrocyte Antigen) 1.1 negativ" zur Transfusion geeignet. Bei Katzen sind die Spender im Hinblick auf die Blutgruppen A, B und AB zu wählen. Pro Hund und Katze werden – je nach Gewicht – zwischen 10 bis 15 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht (beim Hund) und 7 bis 10 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht (bei der Katze) Blut abgenommen.

Weitere Informationen: "Leitlinien zur Gewinnung, Lagerung, Transport und Verabreichung von Blut und Blutprodukten im Veterinärbereich", Hrsg. Bundesministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz

Seit 1988 setzt sich VIER PFOTEN dafür ein, dass Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Dafür betreibt die international tätige Stiftung mit Büros in zwölf Ländern Aufklärungs- und Bildungsarbeit, nachhaltige Kampagnen sowie Lobbyarbeit. Im Fokus steht dabei die Verbesserung der Lebensbedingungen von Nutz-, Heim- und Wildtieren. In den Schutzzentren von VIER PFOTEN finden Bären und Großkatzen aus schlechter Haltung ein tiergerechtes Zuhause. www.vier-pfoten.de

Anna-Lena Krebs
Pressestelle VIER PFOTEN Deutschland
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