Welche Hundeschule die richtige ist, ist stets eine individuelle Entscheidung, aber es gibt Entscheidungshilfen für die Auswahl. Foto: Ariane Ulrich

Es sieht so einfach aus und klappt auch immer, wenn Hundetrainerinnen und -trainer im Fernsehen den verzweifelten Besitzern eines leinenagressiven Rufus, einer übermütigen, unkontrollierten Emma oder einem alles zerbeißenden Leon helfen.

„Um nicht am eigenen Hund zu verzweifeln, sollten Zuschauer sich bewusst machen, dass sie nicht das sehen, was im Alltag stattfindet“, erklärt Ariane Ullrich, Diplombiologin mit der Spezialisierung Verhaltensforschung und Referentin des BHV. „Denn wenn man mit einem Hund etwas Neues trainiert, dann zeigt er anfangs beispielsweise einmal das gewünschte Verhalten und viermal nicht – im Fernsehen wird nur der erfolgreiche Versuch gezeigt.“

Hundetraining ist eine wachsende Freizeitbranche und so wundert es nicht, dass immer mehr Sender Trainerinnen und Trainer engagieren, die in Fernsehserien zeigen, wie Hundeerziehung funktioniert. Verwenden diese TV-Trainer moderne, gewaltfreie Erziehungsmethoden, können solche Sendungen zur Akzeptanz von Hundeerziehungsproblemen in der Öffentlichkeit und zur Etablierung professioneller Verhaltensberatung beitragen. Zudem können Hundehalter hier durchaus gute Tipps erhalten. Allerdings setzt das voraus, dass sie ihren gesunden Menschenverstand zu Rate ziehen. Denn auch prominente Trainer machen im Prinzip dasselbe, wie der Hundetrainer um die Ecke – sie verstehen die Körpersprache der Hunde und sie wissen um deren Lernverhalten. Dazu haben sie ihre eigenen Erfahrungen bei der Arbeit mit Hunden gemacht und dies alles nutzen sie, um Fehlverhalten zu verstehen und zu ändern. Ullrich: „Vor allem zwei Dinge sollten Hundehalter bedenken. Erstens: Es gibt keine Pauschallösungen, denn jeder Hund und jeder Mensch ist individuell. Zweitens: Es kann gefährlich werden, das Verhalten der TV-Trainer einfach nachzumachen.“ Ein Beispiel: Basko sitzt knurrend auf der Couch. Der TV-Trainer tritt entschlossen vor den Hund und bringt ihn mit donnernder Stimme zum Verschwinden. Im Fernsehen ein Erfolg. Eine Hundehalterin sieht´s und denkt sich, "na wenn das so einfach ist...", macht es nach und wird von ihrem eigenen Hund gebissen. Warum? Beispielsweise weil ihr Hund nicht Basko ist und auf die Bedrohung mit Aggression reagiert. Oder weil er sich in die Ecke gedrängt fühlt und glaubt, sich wehren zu müssen. Es gilt immer, die Kombination des Mensch-Hund-Teams zu beachten. Bedrohung beziehungsweise Aggression durch den Menschen ist stets mit dem Risiko verbunden, verletzt zu werden. Es gibt viele andere Wege, die nach Rom führen. Hundehalter, die einen guten Trainer oder eine gute Trainerin suchen, sollten daher vor allem drei Kriterien beachten:

  1. Kommen Sie mit der Hundetrainerin oder dem -trainer auf menschlicher Ebene zurecht? Fühlen Sie sich ausreichend beachtet, respektiert und aufgenommen?
  2. Das zweite Kriterium gilt in ähnlicher Weise für den Hund. Arbeitet der Trainer tierschutzgerecht und respektiert den Hund? Stachelhalsbänder, Würger und andere schmerzverursachende Hilfsmittel sind nicht nötig, um Hunde erfolgreich trainieren und erziehen zu können
  3. Gute Hundetrainer können Ihnen erklären, warum sie diese oder jene Art und Weise des Trainings bevorzugen. Und sie lassen Ihnen die Wahl zu entscheiden, ob Sie auch so denken. Es gibt nicht die eine richtige Methode. Jeder Hund ist ein Individuum und reagiert auf Dinge anders als ein anderer Hund. Ein guter Hundetrainer kann sich darauf einstellen und hat immer noch eine weitere Möglichkeit in petto oder kann zugeben, dass er nicht weiterkommt. 

Dieser ganz persönliche richtige Trainer oder die Trainerin, kann dann auch ein Promi aus dem Fernsehen sein, wenn Hundehalter weder Geld noch Zeit für eine Anreise scheuen. Es kann aber genauso die Hundeschule von neben an sein.

Dazu möchten Sie mehr wissen?
Im Internet unter www.hundeschulen.de finden Sie zum einen eine Rubrik: Qualitätskriterien für Hundetrainer und Hundeschulen. Zum anderen können Sie zusätzliche Informationen zu dieser Pressemeldung in der BHV-Empfehlung „Die richtige Hundeschule finden“ herunterladen.

Über den BHV:
Der Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater e. V. (BHV) vertritt die Interessen von 730 Mitgliedern und mehr als 237 Hundeschulen in der Bundesrepublik Deutschland. Er wurde 1996 mit dem Ziel gegründet, Hundeerzieher und Verhaltensberater weiterzubilden, ein bundeseinheitliches Berufsbild zu schaffen und für den Einsatz von tierschutz- und artgerechten Methoden bei Zucht, Ausbildung, Aufzucht, Erziehung und Haltung von Hunden zu werben. Seit 2007 bietet der BHV gemeinsam mit der IHK Potsdam einen IHK-Zertifikatslehrgang für Hundeerzieher und Verhaltensberater an. Gleichzeitig unterstützt der BHV die IHK Potsdam bei der IHK-Aufstiegsfortbildung zum Hundefachwirt.

Elke Knabe
BHV (Berufsverband der Hundeerzieher/innen
und Verhaltensberater/innen e.V.)
Pressestelle
Tel.: +49 (0)2261 816602
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