Vierbeiner nicht mehr aus der Hundepension abgeholt – jetzt sucht das Altenheim für Tiere ein neues Zuhause

Königspudel Erwin ist bis auf die Knochen abgemagert. Sein Fell ist kurz gehalten, die Krallen frisch gekürzt. In den kommenden Wochen soll der arme Kerl im Altenheim für Tiere im Berliner Ortsteil Pankow erst einmal zu Kräften kommen und sich auf sein neues Leben vorbereiten. „Wir haben ihn aus einer Hundepension übernommen, wohin er von seiner vorherigen Besitzerin gebracht und nicht mehr abgeholt wurde“, sagt Dirk Bufé, der 1. Vorsitzende des Vereins Vogelgnadenhof und Altenheim für Tiere. Die ältere Dame verstarb kürzlich im Krankenhaus und ihre Angehörigen konnten mit Erwin nichts anfangen. „Sie wollten ihn einschläfern lassen“, empört sich Bufé. Dies sei allein schon wegen des Tierschutzgesetzes nicht möglich.

Seit einer Woche lebt Erwin im Altenheim für Tiere. Der Verein hat den Hund erst einmal gründlich untersuchen lassen. Zudem erhielt er die seit mindestens 2012 unterbliebene, für Königspudel aber dringend notwendige Fellpflege. „Seine Krallen wurden gekürzt“, sagt Vorstandsmitglied Hartmut Benter. Jetzt bereiten noch die Zähne Probleme. Sie sind in einem erbärmlichen Zustand und regelrecht verfault. Um den elfjährigen Rüden nicht allzu sehr zu belasten, werden die notwendigen tierärztlichen Eingriffe nach und nach unternommen. „Fakt ist jedoch, dass auf uns Kosten von einigen Hundert Euro zukommen“, sagt Hartmut Benter. Der Verein ist daher dringend auf Spenden angewiesen.
Eine Woche vor Erwins Ankunft nahm der Verein die Rehpinscherdame Lulu auf. Sie ist mit ihren 14 Jahren hoch betagt. Ohne Impfung und ebenfalls bis auf die Knochen abgemagert wurde sie von den Angehörigen ihrer vormaligen Besitzerin ans Altenheim für Tiere weiter gereicht. Lulu hat keine Zähne mehr und Herzprobleme. Auch ihre Versorgung wird einige Hundert Euro kosten.
„Fälle wie diese erleben wir täglich“, sagt Hartmut Benter. Bis zu zwei Anfragen am Tag erreichen das Altenheim für Tiere, das derzeit keine weiteren Bewohner mehr aufnehmen kann. „Oftmals kommen die Besitzer ins Krankenhaus“, sagt Dirk Bufé. Häufig melden sich auch werdende Eltern, die ihre Tiere abgeben wollen, weil Kind und Tier keinen gemeinsamen Platz unter einem Dach haben.
Während Lulu ihren Lebensabend in dem Tierheim an der Burgwallstraße verbringen wird, sucht Erwin dringend ein neues Zuhause. Er ist sehr agil für sein Alter, neugierig und erzogen. An das Leben in Freiheit muss er sich aber erst einmal gewöhnen – Erwin musste die letzten Jahre mit einem Balkon vorlieb nehmen.

Über den Verein Vogelgnadenhof & Altenheim für Tiere e.V.
Der Verein Vogelgnadenhof & Altenheim für Tiere e.V. wurde 2006 gegründet und hat seinen Sitz im Berliner Ortsteil Blankenburg. Derzeit unterstützen 404 Mitglieder die Arbeit der gemeinnützigen Organisation. Im Altenheim für Tiere verbringen derzeit 22 Hunde, 20 Katzen sowie 180 Vögel ihren Lebensabend. Der Verein ist dringend auf Spenden angewiesen. Spendenkonto IBAN: DE94 1208 0000 4043 5685 00, BIC: DRESDEFF120. Spenden sind steuerlich absetzbar.

Ansprechpartner:
Hartmut Benter, Vogelgnadenhof & Altenheim für Tiere e.V.
Burgwallstraße 75, 13129 Berlin
Tel. (030) 47 48 96 23 (14-20 Uhr)
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Pressekontakt:
Marcel Gäding, Medienbüro Gäding
Josef-Orlopp-Straße 54, 10365 Berlin
Tel. (030) 55494360, Mobil 0160 97688800