Fischeltern haben unterschiedliche Auffassungen von der Kinderbetreuung.

Während es Fische gibt, die im freien Wasser ablaichen, wegschwimmen und den Nachwuchs seinem Schicksal überlassen, achten Buntbarsche darauf, dass Eier und Larven möglichst geschützt sind. Einige Buntbarsche nehmen ihre Nachkommen sogar ins Maul, um sie zu behüten.

Buntbarsche sind vorbildliche Eltern

Die Brutpflege ist bei Buntbarschen, im Verhältnis zu anderen Fischarten gesehen, recht intensiv ausgeprägt. „Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Offen-, Höhlen- und Maulbrütern“, sagt Florian Grabsch vom Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde. Bei den Buntbarschen gehören zu den Offenbrütern der Schmetterlingsbuntbarsch und auch der Skalar. Sie legen ihre Eier beispielsweise auf flachen Steinen oder auch Pflanzenblättern ab und behüten diese – wie auch die Jungfische – noch eine Zeit lang. Höhlenbrüter, wie der Purpurprachtbuntbarsch, tun das Gleiche in einer Höhle. Ihre Jungen führen sie dann auch außerhalb der Höhle noch für eine gewisse Zeit. „Bei der ‚Prinzessin von Burundi‘, einer Höhlenbrüterin, helfen sogar die älteren Geschwister bei der Brutpflege mit, indem sie die Jungen gegen Feinde verteidigen“, sagt Grabsch.

Maulbrüter hungern für den Nachwuchs

Verschwinden Eier oder kleine Jungfische im Maul eines ausgewachsenen Fisches, hören Aquarianer aufgeregte Kommentare wie: „Oh, wie schrecklich! Der frisst ja die ganzen Jungen auf.“ Oft ist diese Sorge unbegründet, denn häufig stehen die Betrachter dann vor einem Becken, in dem Buntbarsche sich gerade vorbildlich um ihren Nachwuchs kümmern. Bei den Maulbrütern legen einige Arten zuerst die Eier ab und nehmen dann die geschlüpften Larven ins Maul, um sie zu behüten; andere nehmen die befruchteten Eier ins Maul und entlassen später die geschlüpften Larven ins offene Wasser und manche nehmen beides ins Maul.

Zu den in der Aquaristik beliebten Arten zählen beispielsweise der Gelbe Maulbrüter sowie der Vielfarbige und der Nichols Maulbrüter. „Die Mütter dieser Arten nehmen die Eier in den Mund und brüten sie dort aus. In dieser Zeit hungern sie“, erklärt Grabsch. Nach einiger Zeit entlassen die Eltern die Jungen. Die Vielfarbigen und die Nichols Maulbrüter nehmen die Jungen auch eine Zeit lang bei Gefahr oder nachts wieder ins Maul.

Wichtig: Wer sich mit dem Gedanken trägt, sich die Fische anzuschaffen, sollte sich vorher bei Fachleuten im Zoofachhandel beraten lassen. IVH

Uta Carstensen
IVH-Pressedienst
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