Besuch beim Tierarzt wird teurer. Foto: ETN

Ob Kraftstoff, Strom oder Lebensmittel – die Preise steigen aktuell in die Höhe.

Aufgrund einer neuen Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte (GOT) wird auch der Besuch in einer Tierarztpraxis ab dem 22. November um 19 Prozent teurer. Dies ist die erste Erhöhung der GOT seit 20 Jahren. Sie erfolgt, um die Gebühren an die aktuellen Gegebenheiten wie gestiegene Miet-, Praxis- und Energiekosten anzupassen.

Die Folgen bekommen insbesondere Personengruppen zu spüren, die ohnehin schon wenig Geld zum Leben haben. Dazu zählen unter anderem Senior*innen, denn in Deutschland steigt neben den Preisen auch die Altersarmut. Obwohl das Tierarztmobil Bonn, ein Pilotprojekt des Europäischen Tier- und Naturschutz e.V. (ETN), für genau solche Menschen ins Leben gerufen wurde, schlägt Projektleiterin Julia Vasbender nun Alarm: „Die Nachfrage nach unserem Angebot ist bereits ohne die Gebührenerhöhung in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Dadurch ist das Budget erschöpft und wir können nun für neue Patienten nur noch Behandlungen in Akutfällen anbieten“. Tritt die neue GOT in Kraft, wird die Nachfrage weiter steigen, die der ETN durch das bereits ausgeschöpfte Budget jedoch nicht mehr bedienen kann. Kostenintensive Dauermedikationen für chronisch kranke Tiere können für neue Patienten vorerst nicht mehr angeboten werden. So kostet die Behandlung eines Hundes mit Arthrose aktuell beispielsweise im Durchschnitt 42 Euro pro Monat; ab dem 22. November steigt sie auf rund 50 Euro.

„Neben der wachsenden Nachfrage, steigen gleichzeitig auch die Kosten für uns als gemeinnütziger Verein in die Höhe. Das ist eine besorgniserregende und tragische Entwicklung“, weiß Vasbender. Um sich auch zukünftig wie gewohnt um möglichst viele vierbeinige Patienten kümmern zu können, muss der ETN verstärkt zu Spenden aufrufen.

Zum Tierarztmobil Bonn

Auch in einer scheinbar wohlhabenden Stadt wie Bonn entwickelt sich die Altersarmut zu einem immer größer werdenden Problem. Während es für unzählige Senior*innen bereits eine Herausforderung ist, mit der geringen Rente für sich selbst zu sorgen, bleibt für die Tierarztkosten ihrer geliebten Vierbeiner oftmals kein Geld übrig. Für dieses Problem fand der ETN e.V. die Lösung: Das Tierarztmobil Bonn. Der umgebaute Rettungswagen, der jede Woche drei Standorte in der Stadt anfährt, versorgt die Haustiere mittelloser Senior*innen kostenlos. Neben Routine-Behandlungen nehmen Tierärztin Dr. Claudia Gomez und ihre Assistentin Elke Wolf außerdem einfache Operationen vor. Das Pilotprojekt ist bisher bundesweit einzigartig, während die Problematik der Altersarmut in ganz Deutschland allgegenwärtig ist. Da die Nachfrage jedoch vielerorts groß ist, brachte der ETN bereits ein zweites Tierarztmobil an den Start, welches in den Städten Bottrop und Essen im Einsatz ist.

Über unseren Verein

Einsatz für Tiere in Not – das ist das Lebensmotto des ETN e.V.

Not hat viele Gesichter: das verwahrloste Pferd, irgendwo weggesperrt – verletzte Tiere in Katastrophengebieten – Streuner, die getötet statt gefüttert werden – Tiere, die ihr kurzes Leben in der Massentierhaltung ohne Tageslicht, zusammengepfercht und mit Schmerzen verbringen. Not bedeutet aber auch Artensterben und Verlust von Lebensräumen. Von Hof Huppenhardt aus, unserer Geschäftsstelle im Bergischen Land, koordinieren wir Hilfsprojekte, planen Aktionen und vermitteln Tiere. Regional, national und international. Hier finden unter anderem Pferde, Ponys, Ziegen, Schafe und Hühner ein Zuhause – bis zur erfolgreichen Vermittlung.
Alles zum Vereinen, unseren Projekten und Leitbildern finden Sie auf unserer Website. www.etn-ev.de

Europäischer Tier- und Naturschutz e. V.
Todtenmann 8
53804 Much
Lisa Höller
Tel +49 (0)2245 6190-18

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