Wildgräser mit reifen bzw. halbreifen Samenständen sind für Wellensittiche wahre Leckerbissen. Bild: Verein der Wellensittich-Freunde Deutschland e. V.

Den ganzen Sommer über hindurch können Wellensittichhalter ihren gefiederten Freunden Wildgräser, -blumen und –kräuter aus der Natur mitbringen.

Frisch gesammelte Wildpflanzen stellen eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan unserer Wellensittiche dar. Sie enthalten nicht nur wertvolle Mineralien und Vitamine, sondern sind auch eine sinnvolle Beschäftigung für die kleinen Australier.

Beim Sammeln ist darauf zu achten, Wildpflanzen nicht an viel befahrenen Straßen oder auf gespritzten Feldern zu ernten, denn die Schadstoffbelastung ist dort zu hoch. Wege, die viel von Hundebesitzern frequentiert werden, sollten ebenfalls gemieden werden. Die gesammelten Pflanzen sollten frisch und frei von Schädlingen und schadhaften Stellen sein und vor dem Verfüttern gründlich abgewaschen werden. Man sollte sich vergewissern, dass es sich auch wirklich um das richtige Wildkraut handelt, denn viele Pflanzen ähneln sich und können bei Vögeln zu Vergiftungen führen. Im Sinne des Naturschutzes sollten die unterirdischen Teile der Pflanze unberührt bleiben, damit sie wieder nachwachsen kann. Auch sollte nur so viel gepflückt werden, wie auch tatsächlich verfüttert werden kann.

Zu den beliebtesten Wildkräutern bzw. Wildblumen gehören Giersch, Wegerich, Gänseblümchen, Hirtentäschelkraut, Löwenzahn und Vogelmiere. Giersch ist ein Doldenblüher, der am dreieckigen Stängelquerschnitt zu erkennen ist und in vielen Gebieten als „Unkraut“ wächst. Die Blätter mit Stängel können verfüttert werden. Bei Wegerich und Gänseblümchen sind die gesamten oberirdischen Pflanzenteile für Wellensittiche genießbar. Hirtentäschelkraut findet man vor allem an Wegrändern und Äckern. Aus einer Rosette am Boden schiebt sich ein Stängel mit den typischen Blättern in Pfeilform. Die Rosettenblätter sind am schmackhaftesten, aber auch die Blüten sind essbar. Bei Löwenzahn und Vogelmiere kann die gesamte Pflanze verfüttert werden. Allerdings schmecken Wellensittichen meist die kleinen, jungen Löwenzahnblätter am besten, da die größeren und damit älteren Blätter ziemlich bitter sind.

Zu den geeigneten Wildgräsern zählen Knäuelgras (auch Knaulgras genannt), Rispengras, wilder Hafer, Wiesen-Lieschgras (auch Timotheegras genannt) und Hühnerhirse. Beim Sammeln von Wildgräsern ist besonders darauf zu achten, keine mit Mutterkorn infizierten Gräser zu pflücken. Mutterkorn ist ein stark giftiger Schlauchpilz, der zwar meist nur Getreideähren befällt, aber hin und wieder auch auf Wildgräsern zu finden ist. Das sogenannte Mutterkorn ist größer als ein normales Korn und in der Regel dunkel bzw. schwarz gefärbt.

Wildgräser mit reifen bzw. halbreifen Samenständen sind für Wellensittiche wahre Leckerbissen und lassen sich sogar zu einem Vogelspielzeug umfunktionieren. Dazu einfach die Gräser zu einem Ring zusammenfassen und mit einem Stück Schnur zusammenbinden. Dieser Spiel- und Knabberring kann dann an einen Ast oder an den Vogelbaum gehängt werden und stellt eine tolle Beschäftigung für die neugierigen Wellensittiche dar.

Liste geeigneter Wildpflanzen:

  • Beinwell
  • Breitwegerich
  • Brunnenkresse
  • Frauenmantel
  • Gänseblümchen
  • Giersch
  • Glatthafer
  • Hirse
  • Hirtentäschelkraut
  • Johanniskraut
  • Kamille
  • Kapuzinerkresse
  • Klee, rot und weiß
  • Knaulgras
  • Löwenzahn
  • Ringelblume
  • Rispengräser
  • Salbei
  • Schafgarbe
  • Spitzwegerich
  • Vogelmiere
  • Vogelknöterich
  • Vogelwicke

Pressekontakt:
Claudia Maise / Simone Leisentritt
Verein der Wellensittich-Freunde Deutschland e. V.
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50500 Köln
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Bild: Verein der Wellensittich-Freunde Deutschland e. V.