Hunde sind gern bei ihren Menschen. Doch bleibt dem Hundefreund oft nichts anderes übrig, als den Vierbeiner auch mal für kurze Zeit alleine zu lassen.

Das Alleinsein können Hunde jeden Alters lernen. Man muss nur wissen, wie.

„Manch ein Hund kann auf das Alleinsein mit Bellen oder Jaulen reagieren. Doch dies ist keinesfalls ein krankhaftes Verhalten. Es ist ein natürliches Verhalten aus Stress und Angst vor dem Alleinsein“, sagt Dr. Barbara Schöning, Präsidentin der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie (GTVMT) und Fachtierärztin für Verhaltenskunde und Tierschutz. „Der Hund möchte sich damit auch bemerkbar machen und den Kontakt zum Sozialpartner Mensch wiederherstellen.“

Das Alleinsein ist eine Ur-Angst des Hundes. Hunde sind hochsoziale Tiere, für die das Leben in der Gruppe zwingend nötig ist. Die Gruppe gibt Sicherheit, erleichtert die Nahrungsbeschaffung und ist die soziale Unterstützung. Denn wird ein Wolf vom Rudel verlassen, bedeutet das, dass er zu schwach ist, um mitzuhalten. Und ohne den Rückhalt der Gruppe sind die eigenen Überlebenschancen schlecht. Hunde können aber darauf trainiert werden, entspannt einige Zeit ohne Herrchen oder Frauchen zu sein. Am besten sollte ihnen das Alleinsein schon als Welpe beigebracht werden, doch auch ein ausgewachsener Hund kann es noch lernen.

So übt man mit einem erwachsenen Hund das Alleinsein
Der Hund sollte entspannt und vielleicht sogar etwas müde sein, also nicht direkt vor der Fütterung oder direkt nach einem wilden Spiel üben. Am Anfang geht der Besitzer nur kurz aus dem Raum und kommt gleich wieder rein. Erst nach und nach werden die Abwesenheitszeiten verlängert. Dabei kann leise Musik zur Beruhigung laufen. Auch kann dem Hund ein Kleidungsstück helfen, das nach seinem Herrchen oder Frauchen riecht. Bei der Rückkehr wird der Hund belohnt, damit er die Erfahrung mit etwas Positivem verbindet. Auf keinen Fall sollte der Halter zurückkommen, wenn der Vierbeiner bellt oder jault. Der Hund würde lernen, dass er seinen Besitzer so zurückholen kann und es in Zukunft weiterhin tun. Wenn dies passiert, muss man die Uhr zurückstellen und wieder mit sehr kurzen Etappen der Trennung beginnen.

Aber wie lange kann der Hundefreund seinen Vierbeiner alleine lassen? Einig sind sich alle Experten, dass Welpen und sehr alte Hunde so wenig wie möglich alleine gelassen werden sollten. Bei erwachsenen Hunden empfiehlt Dr. Schöning: „Vierbeiner sollten keinesfalls länger als vier Stunden allein bleiben.“ Die mögliche Trennungszeit variiert bei verschiedenen Hunden jedoch stark und ist sehr persönlichkeitsabhängig. Hundebesitzer sollten die Trennungsphasen also erst langsam verlängern und so herausfinden, wie viel Alleinsein ihr Hund verträgt. IVH

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